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Der Park
Adresse |
Lam Ru Nationalpark |
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Als der District-Vorsteher des Mu 3, Kapong Sub-Districts Mr. Somchit Suksanga am 26. September 1984 den Vorschlag beim Landwirtschaftsministerium unterbreitete, den Urwald in der Region Khao Lak unter Naturschutz zustellen, erkannte er bereits die Einmaligkeit des uralten Baumbestandes, den darin lebenden Wildtieren und der Quellen, die die Region mit Frischwasser speisten. Außerdem wies er darauf hin, dass diese Region sicherlich ein touristischer Anziehungspunkt werden könne.
Am 30. August 1991 war es dann endlich so weit. Der 125 qm² (78.125 Rai) große Urwald erhielt den Namen Khao Lak Lam Ru National Park und wurde somit der 66. Nationalpark Thailands. Im Jahre 1995 wurde der Park zum Marine National Park, da ein paar Strände, Küsten und ein kleiner Teil der Andaman Sea hinzukamen.
Über weitere Erweiterungen des Parks wird bereits nachgedacht.
» Offizielle Seite des Khao Lak Lamru National Park
Beschreibung
Der Park ist in zwei Zonen unterteilt. Zone 1 umfasst das Gebiet zwischen Highway 4 und Küste und Zone 2 verläuft oberhalb des Highways in östlicher Richtung bis weit hinter den Highway 4090. Der Nationalpark wird im Norden vom Ton Chong Fah Waterfall und im Süden vom Lamru River (Khlong Lamru Yai) abgegrenzt.
Das Headquarter des Nationalparks liegt auf einem Hügel an der westlichen Steilküste in Khao Lak. Man erreicht das Verwaltungsgebäude und den 513 m² großen Parkplatz über die Einfahrt am Highway 4 in Höhe des Kilometers 56,5 links neben der Polizeistation.
Im Office, das täglich zwischen 08:30 Uhr und 16:30 Uhr geöffnet hat, findet man ausführliche Infos rund um den Nationalpark. Auch stehen hier kostenpflichtige englisch-sprachige Guides zur Verfügung, die die Gäste auf Halb- und Ganztags-Touren durch die schöne Landschaft führen.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 100 Baht (Kinder 50 Baht, Fahrrad 10 Baht, Moped 20 Baht, Auto mit 4 Rädern 30 Baht, mit 6 Rädern 100 Baht und mit mehr als 10 Rädern 200 Baht). Allerdings sind die Tickets 3 Tage gültig, so dass man mehrmals den Park besuchen kann. Ganz gewitzte Naturfreaks betreten den Park über eine der kleinen Stichstraßen, die links und rechts vom Highway 4 abgehen.
In der Nähe des Parkplatz sind mehrere Toiletten vorhanden. Für das leiblich Wohl der Ausflügler wird im Restaurant nahe der Klippe gesorgt. Allein die atemberaubende Aussicht über das Meer und die Buchten lädt zu einem kleinen Päuschen und einer nationalen Spezialität ein. Übrigens brauchen Ausflügler, die ausschließlich das Restaurant aufsuchen wollen, keinen Eintritt zahlen.
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Wer über Nacht bleiben möchte, kann entweder im eigenen Zelt campen oder sich ab 1.800 Baht eins der Zwei- oder Dreibettzimmer in den in der Nähe des Headquarters erbauten Dreier- und Einzelbungalows vorab reservieren. Allerdings ist das etwas umständlich, da das Geld zwei Tage vor Ankunft auf ein thailändisches Konto überwiesen sein muss.
Allgemeine Infos
Im Park selbst findet der begeisterte Wanderer eine Vielzahl von Hügeln und Granit-Bergen, wie z.B. Lak Mountain, Lam Ru Mountain, Sang Tong Mountain, Mai Kaeo Mountain und Prai Bang Toa Mountain, wobei der höchste Berg 1.077 m über dem Meeresspiegel liegt.
Die Region besteht aus relativ jungen Eruptionsablagerungen. Die Berge bestehen aus Granit, was deutlich an den typisch geformten, haubenartigen Bergwipfeln zu erkennen ist. Die Granitfelsen sind zwischen 60 und 140 Millionen Jahre alt und stammen aus der Kreidezeit. Die Region ist reich an Bodenschätzen, wie beispielsweise Zinn, das früher an vielen Orten in der Region abgebaut wurde.
In den Bergen entspringen die wichtigsten Flüsse (Ta Kua Pa River und Phang Nga River) der Region sowie etliche kleinere und größere Flüsschen und Rinnsale.
Fauna & Flora
Schon gewußt? |
Die einzelnen Knospen des Barringtonia asiatica blühen nur für eine Nacht. Früher wurden die Blütenknospen der Pflanze zermalen und in seichte Lagunen gestreut. Die darin lebenden Fische wurden durch das in den Knospen enthaltene Gift Saponin so benommen, dass sie sich leicht fangen ließen. |
Neben dem immergrünen und uralten Baumbestand finden sich im tropischen Bergregenwald des Nationalparks auch einige Obstbaum- und Gummibaumplantagen, die bereits vor dem Nationalparkstatus von Menschenhand geschaffen worden sind.
An der Küste der Andamansee gibt es einige abgelegene und unbefestigte Strände (secluded Beach) sowie Salzwasser resistente Pflanzen (Barringtonia asiatica, Anacardium occidentale und Pandanus odoratissimus).
Die Vegetation des Lam Ru Nationalparks ist sehr vielfältig und besteht vorwiegend aus Primärwald. Dem Wanderer begegnen unterwegs neben steinalten Urwaldriesen auch jede Menge tropische Bäume (Dipterocarpus sp., Alstonia scolaris, Anisoptera costata, Michelia champaca, Syzygium sp., Hopea odorata und Mimusops elengi), Bambus (Gramineae), Riesenfarne, wilde Bananen, Rattan, Palmen, Lianen und Kletterpflanzen.
Auch einen kleinen Wasserfall gibt es im Nationalpark. Mehr Infos dazu gibt es hier.
Tierwelt
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Säugetiere
Colugo (Riesengleiter), Binturong (Marderbär), malaysischer Wiesel, Fledermäuse, Sumatran serow (Gebirgsziege), malaiischer Tapir, malaiisches Stachelschwein und viele weitere.
Reptilien
Die Reptilien teilen sich in Echsen (z.B. Indian Monitor, Bengal Monitor) und Schlangen (z.B. malaiische Grubenviper, Weißlippengrubenviper), die man relativ häufig zu Gesicht bekommt.
Amphibien
Bufo asper Gravenhorst (Kröte), Rana laticeps Boulenger
(Skink), Froglet
Heymons [Microhyla heymonsi] (Engmaulfrosch) und viele andere.
Vögel
108 verschiedene Vogelarten aus 15 Obergruppen leben im Lamru Nationalpark. Dazu gehören u.a. Crested Serpent Eagle (Schlangenweihe), White-bellied Sea Eagle (Weißbauch-Seeadler), Emerald Dove (Glanzkäfertaube), Scarlet Minivet (Scharlachmennigvogel) und viele andere. Zudem leben hier 3 Arten sehr seltener Großvögel: Bushy-crest Hornbill (Kurzschopf-Hornvogel), Oriental Pied Hornbill (Elstertoko) und Homrai (Doppelhornvogel).
Schmetterlinge
Die meist tagaktiven Schmetterlinge findet man vorwiegend im Primärwald, an Nebenflüssen oder Teichbereichen. Unter den vielzähligen Arten wurden bisher auch 3 sehr seltene Arten gezählt: Troides aeacus thomsoni (Vogelflügler), Troides amphrysus ruficollis (Vogelflügler) und Stichophthalma godfreyi (Godfrey's Junglequeen).
Meeres- & Küstenbewohner
Unter den vielzähligen und artenreichen Bewohnern des Meeres und der angrenzenden Küstenregion finden sich u.a. .
Nacktschnecken
Stachelhäuter: z.B. Haarsterne, Seegurken (z.B. Black Cucumber, H. scabra)
Fische: z.B. Morey Eel [Riesen-Muränen], Lizardfish [Eidechsenfisch], Long Tom [Hornhechte]
Krabben: z.B. Giant murex [Riesenstachelschnecke], Tiger Cowrie [Tiger-Kaurie]
Sehenswürdigkeiten
Man sollte auf jeden Fall einen Abstecher zum Viewpoint am vorgelagerten Kap machen. Die Aussicht über die fast menschenleeren Buchten von Khao Lak und die Andamansee ist schon beeindruckend.
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In der Nähe des Restaurants beginnt am Viewpoint ein ca. 1,5 km langer und gut begehbarer Nature Trail , der entlang der Klippe bis hinunter zum Had Lek Beach (Small Sandy Beach) führt. Ein zweiter ausgeschilderter und an manchen Stellen schwierig begehbarer Weg zum Strand befindet sich auf dem Highway, ca. 750 m links neben dem Haupteingang.
Der Strand selbst ist zwar recht klein, erhält aber seine Attraktivität durch eine im Hintergrund liegenden Frischwasserlagune und die hier vertretene Artenvielfalt. So findet man in den frühen Morgenstunden neben jeder Menge Tierspuren auch Wasserwarane (Water monitor), den großen Haarigel [Echinosorex gymnurus], der auch Rattenigel, Moonrat oder Raffle's gymnure genannt wird, sowie Krabben essende Makaken.
Empfehlenswert ist auch ein Abstecher zum 30 km entfernt gelegenen Lam Ru Wasserfall.
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