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Chinese Vegetarian Festival











 

Jedes Jahr beginnt in den fünf größten und wichtigsten chinesischen Tempeln von Phuket am letzten Tag des achten Monats des chinesischen Kalenders - also meist Ende September / Anfang Oktober - das 9-tägige, 170 Jahre alte "Chinese Vegetarian Festival", das der inneren Reinigung von Körper und Geist dient. Als Zeichen der Reinheit kleiden sich die vorwiegend chinesischstämmigen Teilnehmer in Weiß, der Farbe der Reinheit.

 

Zu Beginn des Festes werden in einer nächtlichen Zeremonie die neun Kaisergötter „Khiu Ong Jiah“ angerufen, die als Schutzpatrone des Festivals gelten. Dazu werden deren Heiligtümer einer rituellen Reinigung unterzogen. Aufgestellte Säulen, die den Göttern während der Feiertage als Wohnsitz dienen, werden mit Opfergaben, wie z.B. Obst, Süßigkeiten, Getränken etc., geschmückt.

 

Wie der Name schon sagt, dürfen die Gläubigen in dieser Zeit kein Fleisch essen und keine tierische Fette trinken. Auch Nikotin, Streit, Spiel, Lügen, Alkohol und Sex sind während der Festtage verboten.

 

Um die Macht der Götter zu demonstrieren und den Glauben an diese zu untermauern, versetzten sich die Gläubigen am 6. Tag des Festes in einen tranceähnlichen Zustand. Anschließend laufen sie über heiße Kohlen, spitze Nägel oder Glasscherben, besteigen barfüssig Leitern, die mit messerscharfen Klingen besetzt sind, oder ziehen mit durch Wangen, Zunge, Rücken oder Arme gebohrten Spießen, Schwertern, Messern oder anderen Gegenständen - der Kreativität der Gläubigen sind hier keine Grenzen gesetzt - in langen Prozessionszügen durch die Straßen. Dabei verspüren sie angeblich weder Schmerzen, noch fließt Blut. Einige von ihnen hängen noch zusätzlich Gewichte an das Ende der Spieße, um einen größeren Schmerz zu erzeugen. Diese Prozedur soll zusätzlich die Seele reinigen und die Gesundheit stärken.

 

Die Prozessionszüge werden von ohrenbetäubenden Rasseln, Trommeln, China Krachern und Gongs begleitet. Angeführt werden die Züge von getragenen Sänften, auf denen sich Figuren bzw. Bilder der wichtigsten chinesischen Götter befinden.

 

Am letzten Tag des 9-tägigen Festes, an dem auch viele Thais anderer Glaubensrichtungen teilnehmen, begleitet ein riesiges Feuerwerk die Schutzgeister dann zurück in den Himmel. Gleichzeitig werden damit auch die bösen Geister vertrieben.

 

Der Ursprung dieser Zeremonie findet sich im Jahre 1825. Damals lebten im Khatu District auf Phuket viele chinesische Arbeiter, die in den Zinnminen arbeiteten. Fernab der Heimat hatten viele trotz des sehr guten Verdienstes Heimweh. Die harten Arbeitsbedingungen und das ungewohnte Klima zog schwere, manchmal tödlich endende Fieber-Epidemien nach sich. Als dann auch eine chinesische Theatergruppe von diesem Fieber befallen wurde, glaubte man, dass die Götter sich rächen wollten, weil die Auswanderer die traditionellen chinesischen Riten neben ihrer Arbeit vernachlässigt hatten.

 

Um die Geister wieder zu besänftigen, unterzog sich die Schauspieltruppe einer fleischlosen Diät und vollzog einen Ritus der Selbstgeißelung, mit dem sie die "Götter der 9 Kaiser"* anriefen. Aus welchen Gründen auch immer gesundeten alle Erkrankten plötzlich. Darauf beschloss man, diese Zeremonie jedes Jahr zu wiederholen. In den nächsten 3 Jahren holte man diverse rituelle und heilige Gegenstände direkt aus China, die noch heute mit den Büchern, die die rituellen Anweisungen enthalten, in einem Schrein aufbewahrt werden.

 

 

*"Götter der neun Kaiser"

Hierzu gibt es verschiedene Legenden in China:

 

 

> siehe auch Feiertage in Thailand

 

  

 

 

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